Definition: Das Paretoprinzip besagt, dass 80 % des Ergebnisses mit 20 % des Aufwandes erreicht werden können. Um die restlichen 20 % zu erreichen, muss man hingegen 80 % des Aufwandes erbringen. Weiterlesen
Kategorie-Archiv: Preismanagement / Preispolitik
Staffelpreis
Definition Staffelpreis
Unter einem Staffelpreis versteht man eine Reihe an Preisen, die von einem anderen Faktor abhängen. Meist ist dies die Absatzmenge. Es können aber auch Qualität, Absatzmärkte und Zeitpunkte des Verkaufs/ der Fertigung als Staffelkriterium verwendet werden.
Staffelpreise werden auch Preisstaffel oder Preisstufungen genannt.
Beispiel für Staffelpreise
Allgemeines Beispiel zur Veranschaulichung
Ein Unternehmen hat ein Produkt A. Es bietet seinen Kunden folgende Möglichkeit an:
- 1 bis 10 Stück: 1 Euro je Stück
- 11 bis 50 Stück: 0,9 Euro je Stück
- 51 bis 300 Stück: 0,8 Euro je Stück
- Ab 301 Stück: 0,75 Euro je Stück
Der Stückpreis sinkt hier mit zunehmender Menge. Für den Kunden lohnt es sich also, eine größere Menge zu bestellen.
Visitenkarten
Viele Anbieter von Visitenkarten bieten Staffelpreise an. Bei kleinen Bestellmengen sind die Kosten je Visitenkarte oder Flyer deutlich höher als bei großen Bestellmengen.
Der Grund liegt darin, dass das Umrüsten der Druckmaschine gleich aufwändig ist, egal, wie groß die bestellte Menge ist. Diese Fixkosten lässt sich die Druckerei bezahlen.
Gründe für Staffelpreise (Preisstaffeln)
Eine Preisstaffel anzubieten ist für den Anbieter zunächst aufwändiger, als einen einheitlichen Preis über alle Mengen festzulegen. Hier muss die Buchhaltung, Rechnungslegung und das Controlling entsprechend angepasst werden.
Allerdings kann sich eine Preisstaffel für den Anbieter lohnen.
Gerade bei Produkten, die hohe Fixkosten aufweisen und die variablen Kosten eher niedrig sind, verteilen sich die fixen Kosten auf die hohe Stückzahl. Diesen Kostenvorteil kann der Anbieter an den Kunden weitergeben.
Wenn der Stückpreis nicht in gleichem Maße sinkt, wie die Durchschnittskosten, dann steigt der Deckungsbeitrag des Herstellers.
Im Grunde könnte der Anbieter auch sagen, dass die erste Einheit einen bestimmten festen Betrag p kostet, der die gesamten Fixkosten abdeckt (z.B. Umrüsten der Druckmaschine bei den Visitenkarten). Jede weitere Einheit kostet dann den gleichen Betrag.
Arten von Staffelpreisen
Staffelpreise können unterschiedlich festgelegt werden.
- Preis über die gesamte Bestellmenge anpassen: Dabei ändern sich die Preise auch für die „unteren“ Stückzahlen. Wenn wir das allgemeine Beispiel anschauen, würde dies wie folgt aussehen:
Ein Kunde, der 10 Stück kauft, zahlt insgesamt 10 Euro (10 Stück * 1 Euro/Stück). Bestellt er jedoch 11 Stück zahlt er nur noch 9,9 Euro (11 Stück * 0,9 Euro/Stück) für die gesamte Bestellung, da der neue Preis aufdie gesamte Bestellmenge angewendet wird. Sind die Preisunterschiede groß, kann dies für den Händler einen Verlust bedeuten. Die Berechnung des Endpreises ist jedoch einfacher.
Die Abbildung 1 zeigt den Verlauf des Gesamtpreises, den der Kunde für alle Stück zu zahlen hat. Es sind die Rückgange des Umsatzes zu sehen, wenn der neue Staffelpreis gilt. Danach steigt der Preis langsamer als vorher.

Einfluss der Staffelpreise auf den Umsatz bei globaler Gültigkeit
- Die Preise für die unteren Bestellmengen bleiben unverändert: Hier wird der neue Preis nur auf die Stück angewendet, die über der nächstniedrigeren Grenze liegen. Mit den Preisen und Mengengrenzen aus dem allgemeinen Staffelpreisbeispiel ergibt sich dann:
Für 10 Stück zahlt der Kunde 10 Euro (10 Stück * 1 Euro/Stück). Für 11 Stück zahlt er 10,9 Euro (10 Stück * 1 Euro/Stück + 1 Stück * 0,9 Euro /Stück)
Die folgende Abbildung zeigt den Verlauf des Gesamtpreises. Ein Rückgang bei den Preisübergängen in der Preisstaffel erfolgt nicht. Wie beim ersten Fall sinkt aber auch die Steigung.

Einfluss der Staffelpreise auf den Umsatz bei lokaler Gültigkeit
- Um die Verlustgefahr aus der ersten Variante zu verringern, können auch feste Preis-Mengenkombinationen festgelegt werden.
Ähnliche Konzepte
Staffelpreise können in Verbindung zur Preisdifferenzierung stehen. Sie können zudem aber auch aus wettbewerbsrechtlicher Sicht bedenklich sein, wenn Kunden der Wechsel zu anderen Anbietern zu stark erschwert wird.
Außerdem können Staffelpreise auch als Mindermengenaufschlag bzw. Mindermengenzuschlag angesehen werden.
Penetrationsstrategie/ Penetrationspreisstrategie
Die Penetrationsstrategie gehört zu den sogenannten Preisfolgestrategien. Bei ihr wird versucht, durch einen möglichst niedrigen Preis schnell einen hohen Marktanteil zu erhalten. (Daher auch der Name, weil der Anbieter so in den Markt eindringen will.) Sie wird bei neuen Produkten eingesetzt. Später, wenn das Produkt etabliert ist, wird der Preis angehoben. Weiterlesen
Skimming – Preisstrategie
Skimming gehört zu den Preisfolgestrategien. Es wird angewendet bei Produkten, die neu in den Markt eingeführt werden. Dabei ist der Preis zunächst hoch und sinkt im Verlauf des Lebenszyklus. Der Name bedeutet so viel wie „Abschöpfen“. Daher wird auch der Begriff Abschöpfungsstrategie verwendet.
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Preisbündelung
Preisbündelung ist eine besondere Form der Preisdifferenzierung. Dabei wird angenommen, dass ein Unternehmen mehrere Produkte herstellt. Das Unternehmen hat nun die Wahl, ob es seine Produkte einzeln anbietet oder Bündelt und einen einzigen Preis für das gesamte Paket verlangt. Weiterlesen
Kombination aus Hochpreisstrategie und Niedrigpreisstrategie
Die beiden Strategien zur Preispositionierung haben verschiedene Vor- und Nachteile. Durch eine Kombination beider Strategien können diese ausgeglichen werden. Weiterlesen
Preiskampf und Markteintrittsspiel
Ein Preiskampf drückt das Verhalten von Anbietern aus, bei dem sie durch möglichst niedrige Preise den Konkurrenten aus dem Markt drängen. Mit dem in der Spieltheorie bekannten Markteintrittsspiel kann erkannt werden, ob es zu einem Preiskampf kommt oder nicht.
Mittelpreisstrategie
Die Mittelpreisstrategie wird auch häufig Konsumpreisstrategie genannt. Typisch für Produkte und Unternehmen die diese Strategie verfolgen ist, dass eine Marke aufgebaut wird. Es handelt sich also nicht wie bei der Niedrigpreisstrategie um Handelsmarken. Diese Strategie wird häufig im Konsumgüterbereich angewendet. Die Produkte werden über Fachgeschäfte verkauft.
Bezahlmodelle in der Preispolitik
Das Preismanagement betrachtet nicht nur die höhe der Preise, sondern auch wie das gesamte Bezahlmodel gestaltet ist. Die Gestaltung kann großen Einfluss auf den Erfolg des Angebotes haben. Sie beeinflusst auch die Preissetzung (Höhe) selbst und auch, wie gut Dynamic Pricing oder Real Rime Pricing funktionieren.
Niedrigpreispolitik/ Niedrigpreisstrategie
Eine Form der Preispolitik ist die Niedrigpreispolitik. Ein Unternehmen versucht dabei den Preis so niedrig zu setzen, dass er unter den Preisen der Wettbewerber liegt. Die Niedrigpreisstrategie gehört in den Teilbereich der Preispositionierung. Weiterlesen
Hochpreisstrategie/ Premiumpreispolitik
Die Preispolitik kann auch eine Hochpreisstrategie bzw. Premiumpreisstrategie verfolgen. Dabei werden die Preise über dem Marktdurchschnitt gesetzt. Dieses Vorgehen wird häufig auch als Premiumpreisstrategie bezeichnet.
Preisbestandteile
Preise bestehen häufig nicht nur aus einer Zahl. Sie setzen sich oft aus mehreren Komponenten zusammen. Diese Komponenten sind die Preisbestandteile. Welche Preisbestandteile überhaupt in den Endpreis eingehen wird in der Preispolitik festgelegt. Die in der Preispolitik festgelegten Preisbestandteile können sein:
Preistransparenz
Preistransparenz bezeichnet, wie gut die Preise von Produkten für Anbieter und Nachfrager auf einem Markt bekannt sind. Damit werden die Vergleichbarkeit und die Kosten für die Suche berücksichtigt. Weiterlesen
Preismanagement / Preispolitik
Ziel des Preismanagements bzw. der Preispolitik ist es, die Preise so zu setzen, dass die Unternehmensziele erreicht werden. Das Preismanagement ist daher eng mit dem strategischen Management und dem Marketing verbunden. Es bezieht Informationen aus verschiedenen Unternehmensbereichen, wie zum Beispiel Unternehmensführung, Rechnungswesen/ Controlling, Marketing, Vertrieb, Produktion und Entwicklung. Weiterlesen